Hinweis für Patientinnen und Patienten, die in ihrem Krankenhaus eine Beschwerde vorbringen möchten

Der BBfG ist ein Berufs­ver­band, der bun­des­weit Lob- und Beschwer­de­ma­na­ger und Beschwer­de­ma­na­ge­rin­nen unter­stützt, den Aus­tausch för­dert und Trans­pa­renz schafft.

Somit sind wir als Ver­band nicht der rich­ti­ge Ansprech­part­ner für Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten, die sich per­sön­li­chen Bei­stand bei einer Beschwer­de wün­schen oder die­se vor­brin­gen möch­ten.

Für Beschwer­den, Lob oder Kri­tik ist stets jene Kli­nik zustän­dig, in wel­cher der betrof­fe­ne Pati­ent oder die betrof­fe­ne Pati­en­tin behan­delt wur­de. Seit 2013 sind Kli­ni­ken ver­pflich­tet, ein Beschwer­de­ma­nage­ment zu unter­hal­ten.

Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mit einer Beschwer­de wen­den sich des­halb ver­trau­ens­voll an einen Ansprech­part­ner vor Ort in ihrer jewei­li­gen Kli­nik bzw. dem jewei­li­gen Kran­ken­haus.

Der/die jewei­li­ge Lob- und Beschwerdemanager*in steht bei Pro­ble­men, Beschwer­den oder Fra­gen ger­ne zur Sei­te. Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten fin­den das Beschwer­de­ma­nage­ment jeder Kli­nik in der Regel ein­fach, indem sie in das Such­feld bzw. die Such­funk­ti­on auf der Web­site „Beschwer­de­ma­nage­ment“ ein­ge­ben. Oder sie schrei­ben eine E‑Mail an die Kli­nik oder stel­len die Anfra­ge per Tele­fon.

Als wei­te­re Anlauf­stel­le dient die Unab­hän­gi­ge Pati­en­ten­be­ra­tung Deutsch­land (UPD), die­se berät Sie kos­ten­frei zu Gesundheits‑, Rechts- und psy­cho­so­zia­len Fra­gen. Auch Ver­brau­cher­zen­tra­len sowie die Kran­ken­kas­sen (gesetz­lich oder pri­vat) leis­ten eine unab­hän­gi­ge Bera­tung bei recht­li­chen Fra­gen zu Gesund­heits­leis­tun­gen und kön­nen auch bei Ver­dacht auf Behand­lungs­feh­ler aktiv hel­fen.

Ihre Stimme als Patientin und Patient: Wie Ihr Feedback die Qualität im Krankenhaus verbessern kann

Auch wenn der BBfG nicht der geeig­ne­te Ansprech­part­ner für per­sön­li­chen Bei­stand bei einer Pati­en­ten­be­schwer­de ist, möch­ten wir Sie mit die­sem Infor­ma­ti­ons­text dar­über auf­klä­ren, wie wert­voll Ihr Pati­en­ten­feed­back – vor­ge­bracht in der Kli­nik, in wel­cher Ihre Beschwer­de ent­stan­den ist – ist und wel­che Rol­le das Lob- und Beschwer­de­ma­nage­ment im Kran­ken­haus dabei spielt. Wir zei­gen Ihnen, wie Ihre Anre­gun­gen, ob Lob oder Pati­en­ten­be­schwer­den, zu kon­kre­ten Qua­li­täts­ver­bes­se­run­gen in der Gesund­heits­ver­sor­gung füh­ren kön­nen und somit die Pati­en­ten­si­cher­heit für alle stär­ken.

Lob- und Beschwerdemanagement im Krankenhaus: Ein Wegweiser für Qualität und Patientenzufriedenheit

Jedes Kran­ken­haus strebt nach opti­ma­ler Ver­sor­gung. Den­noch kön­nen in kom­ple­xen Sys­te­men wie dem Gesund­heits­we­sen Her­aus­for­de­run­gen und Pro­ble­me auf­tre­ten. Genau hier setzt die Bedeu­tung von Pati­en­ten­feed­back ein: Es ist ein unver­zicht­ba­rer Impuls­ge­ber für die Qua­li­täts­si­che­rung im Gesund­heits­we­sen. Durch die kon­struk­ti­ve Nut­zung von Rück­mel­dun­gen – von Pati­en­ten­be­schwer­den bis hin zu Lob – wird das Lob- und Beschwer­de­ma­nage­ment im Kran­ken­haus zum ent­schei­den­den Hebel, um die pati­en­ten­zen­trier­te Kran­ken­haus­ver­sor­gung gezielt zu ver­bes­sern.

War­um effek­ti­ves Beschwer­de­ma­nage­ment für die Gesund­heits­ver­sor­gung unver­zicht­bar ist

Ein gut struk­tu­rier­tes Beschwer­de­ma­nage­ment dient als Früh­warn­sys­tem für Kli­ni­k­ab­läu­fe. Es wan­delt Pati­en­ten­be­schwer­den in wert­vol­le Daten zur inter­nen Qua­li­täts­ver­bes­se­rung um.

  • Für Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten: Es bie­tet einen direk­ten Weg, Pati­en­ten­pro­ble­me zu lösen und sorgt dafür, dass ihre Anlie­gen gehört wer­den. Dadurch steigt nicht nur die indi­vi­du­el­le Pati­en­ten­zu­frie­den­heit, son­dern auch das Ver­trau­en in die gesam­te Ein­rich­tung.
  • Für Kli­ni­ken: Beschwer­den sind eine Chan­ce zur Opti­mie­rung. Ein pro­ak­ti­ves Beschwer­de­ma­nage­ment hilft, Feh­ler­quel­len zu behe­ben, effi­zi­en­te Lösun­gen zu ent­wi­ckeln und somit die Ver­sor­gungs­qua­li­tät zu stei­gern.

Der BBfG (Bun­des­ver­band für Beschwer­de­ma­nage­ment im Gesund­heits­we­sen) setzt sich seit 2015 für defi­nier­te Qua­li­täts­stan­dards im Lob- und  Beschwer­de­ma­nage­ment ein.

  • Unse­re Exper­ti­se: Wir ent­wi­ckeln Qua­li­täts­stan­dards für das Lob- und Beschwer­de­ma­nage­ment in Kli­ni­ken und Kran­ken­häu­sern und set­zen uns dafür ein, dass Pati­en­ten­mei­nun­gen direkt in Qua­li­täts­ver­bes­se­run­gen im Gesund­heits­we­sen ein­flie­ßen.
  • Unse­re Bil­dungs­an­ge­bo­te: Über die BBfG Aka­de­mie bie­ten wir spe­zia­li­sier­te Fort- und Wei­ter­bil­dun­gen im Lob- und  Beschwer­de­ma­nage­ment im Kran­ken­haus an. So qua­li­fi­zie­ren wir das Fach­per­so­nal, das benö­tigt wird, um Lob- und Beschwer­de­ma­nage­ment pro­fes­sio­nell umzu­set­zen.

Fazit: Pati­en­ten­feed­back – ein Gewinn für Qua­li­tät und Pati­en­ten­zu­frie­den­heit

Ein pro­fes­sio­nel­les Lob- und Beschwer­de­ma­nage­ment ist der ent­schei­den­de Hebel, um aus Pati­en­ten­feed­back eine Chan­ce zur Qua­li­täts­si­che­rung zu machen. Durch die kon­se­quen­te Umset­zung der vom BBfG gesetz­ten Stan­dards kön­nen Kran­ken­häu­ser nicht nur Pati­en­ten­be­schwer­den lösen und die Pati­en­ten­si­cher­heit ver­bes­sern, son­dern auch ihr Anse­hen als ver­läss­li­che und pati­en­ten­zen­trier­te Ein­rich­tun­gen nach­hal­tig stär­ken. Im Mit­tel­punkt steht dabei immer die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten, deren Anlie­gen dazu bei­tra­gen, die Gesund­heits­ver­sor­gung zu opti­mie­ren.

Einfach erklärt: Von der Patientenbeschwerde zur Lösung

  1. Mel­dung der Beschwer­de (Pati­en­ten­per­spek­ti­ve)
    • Der Pati­ent oder ein Ange­hö­ri­ger hat eine nega­ti­ve Erfah­rung gemacht.
    • Akti­on: Die Beschwer­de wird münd­lich, schrift­lich oder digi­tal über das Lob- und Beschwer­de­ma­nage­ment gemel­det.
  2. Auf­nah­me und Doku­men­ta­ti­on (Kran­ken­haus­per­spek­ti­ve)
    • Die Beschwer­de wird vom Team des Beschwer­de­ma­nage­ments ent­ge­gen­ge­nom­men.
    • Akti­on: Das Anlie­gen wird sys­te­ma­tisch erfasst, doku­men­tiert und kate­go­ri­siert. Dazu gehö­ren Details zum Fall, betei­lig­te Abtei­lun­gen und die Art des Pro­blems.
  3. Ana­ly­se und Ursa­chen­for­schung (Inter­ne Qua­li­täts­si­che­rung)
    • Die doku­men­tier­te Beschwer­de wird ana­ly­siert, um die Wur­zel des Pro­blems zu fin­den.
    • Akti­on: Betei­lig­te Abtei­lun­gen und Fach­kräf­te wer­den ein­be­zo­gen, um die Abläu­fe zu über­prü­fen. Es wird ermit­telt, ob es sich um ein Ein­zel­fall- oder ein struk­tu­rel­les Pro­blem han­delt.
  4. Ent­wick­lung von Lösungs­an­sät­zen (Opti­mie­rungs­pro­zess)
    • Basie­rend auf der Ana­ly­se wer­den kon­kre­te Maß­nah­men zur Behe­bung des Pro­blems ent­wi­ckelt.
    • Akti­on: Dies kann die Über­ar­bei­tung von Pro­zes­sen, zusätz­li­che Schu­lun­gen für Mit­ar­bei­ter oder eine bes­se­re inter­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on umfas­sen.
  5. Umset­zung und Kom­mu­ni­ka­ti­on (Hand­lung)
    • Die erar­bei­te­ten Lösungs­an­sät­ze wer­den imple­men­tiert.
    • Akti­on: Der Pati­ent erhält eine Rück­mel­dung über die ergrif­fe­nen Schrit­te und die gefun­de­ne Lösung. Trans­pa­renz und Wert­schät­zung ste­hen hier im Vor­der­grund.
  6. Erfolgs­kon­trol­le und Prä­ven­ti­on (Nach­hal­tig­keit)
    • Die Wirk­sam­keit der umge­setz­ten Maß­nah­men wird über­wacht.
    • Akti­on: Die Erkennt­nis­se aus der Beschwer­de flie­ßen in das all­ge­mei­ne Qua­li­täts­ma­nage­ment ein, um ähn­li­che Pro­ble­me in Zukunft zu ver­mei­den. So wird aus einem ein­zel­nen Pro­blem eine lang­fris­ti­ge Ver­bes­se­rung für alle Pati­en­ten.
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