Ver­trau­en ins hei­mi­sche Kran­ken­haus, aber nur wenig Ver­ständ­nis für die Infor­ma­ti­ons­po­li­tik der Regie­rung: Das ist eines der Ergeb­nis­se einer Umfra­ge zu den Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Pan­de­mie auf die Erwar­tun­gen und Befürch­tun­gen von Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten hin­sicht­lich ihrer eige­nen Gesund­heit. Eine deut­li­che Mehr­heit äußert zudem Ängs­te, die eige­ne The­ra­pie kön­ne durch die Pan­de­mie beein­träch­tigt sein.

Bun­des­ver­band Beschwer­de­ma­nage­ment befrag­te sei­ne Mit­glie­der: So ist die Stim­mung unter Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten

Ver­trau­en ins hei­mi­sche Kran­ken­haus, aber nur wenig Ver­ständ­nis für die Infor­ma­ti­ons­po­li­tik der Regie­rung: Das ist eines der Ergeb­nis­se einer Umfra­ge zu den Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Pan­de­mie auf die Erwar­tun­gen und Befürch­tun­gen von Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten hin­sicht­lich ihrer eige­nen Gesund­heit. Eine deut­li­che Mehr­heit äußert zudem Ängs­te, die eige­ne The­ra­pie kön­ne durch die Pan­de­mie beein­träch­tigt sein.

Erst­mals wur­de mit die­ser Umfra­ge, die der Bun­des­ver­band Beschwer­de­ma­nage­ment für Gesund­heits­ein­rich­tun­gen (BBfG e.V.) unter sei­nen Mit­glie­dern durch­führ­te, ein Stim­mungs­bild unter den unmit­tel­bar Betrof­fe­nen – Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten – erho­ben. „Beschwer­de­ma­na­ge­rin­nen und Beschwer­de­ma­na­ger sind die Schnitt­stel­le zwi­schen Pati­en­ten und Kran­ken­haus“, so Oli­ver Gon­do­latsch, 1. Vor­sit­zen­der des BBfG. „Ihre zen­tra­le Auf­ga­be ist die Pati­en­ten­zu­frie­den­heit, das gilt ganz beson­ders in Zei­ten der Coro­na-Pan­de­mie.“ Die Befra­gung ver­mit­telt ein Stim­mungs­bild aus rund 250 Kran­ken­häu­sern und Kli­ni­ken bun­des­weit. Die Ergeb­nis­se sind inso­fern bemer­kens­wert, da Lob- und Beschwer­de­ma­na­ger das Feed­back ihrer Pati­en­ten völ­lig unge­fil­tert und viel­fach anony­mi­siert erhal­ten.

Ein Blick auf die wich­tigs­ten Ergeb­nis­se: Angst um die eige­ne Gesund­heit
Fast zwei Drit­tel der befrag­ten Beschwer­de­ma­na­ge­rin­nen und Beschwer­de­ma­na­ger (62 Pro­zent) gaben an, ihre Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten hät­ten Ängs­te geäu­ßert, die eige­ne The­ra­pie kön­ne durch die Pan­de­mie beein­träch­tigt wer­den. Eine knap­pe Hälf­te der Pati­en­ten (45 Pro­zent) glaubt sogar, dass sich ihre per­sön­li­che gesund­heit­li­che Pro­gno­se ver­schlech­tert. „Das ist alar­mie­rend“, so Oli­ver Gon­do­latsch. „Hier muss den Pati­en­ten unbe­dingt mehr Sicher­heit ver­mit­telt wer­den. Denn sol­che Unsi­cher­hei­ten und Ängs­te gefähr­den den Gene­sungs­pro­zess.“

Nicht min­der besorg­nis­er­re­gend ist die Angst vor einer Infek­ti­on im Kran­ken­haus. Obwohl die Mehr­zahl der Pati­en­ten (75%) sich zu die­sem The­ma gut infor­miert fühlt, schei­nen die Infor­ma­ti­ons- und Auf­klä­rungs­kam­pa­gnen nicht zu grei­fen: Die Angst, sich bei einem Kli­nik­auf­ent­halt mit Coro­na zu infi­zie­ren, ist ent­we­der gleich­ge­blie­ben (laut Anga­be von 40% der Beschwer­de­ma­na­ger) oder nahm im Lau­fe der Pan­de­mie bei jedem zwei­ten Pati­en­ten sogar zu.

Schein­bar gibt es hier­zu noch nicht genug Auf­klä­rungs­kam­pa­gnen oder die­se bewir­ken das Gegen­teil. Doch damit nicht genug: Wird die­se Angst sich legen? Kei­nes­wegs, nur eine Min­der­heit von gera­de ein­mal 5% der Befrag­ten glaubt, dass wir noch in die­sem Jahr Ver­trau­en in das „Kran­ken­haus als hygie­nisch siche­ren Ort“ zurück­ge­win­nen wer­den. Ein Grund dafür ist mög­li­cher­wei­se die unkla­re Infor­ma­ti­ons­po­li­tik aus Ber­lin und den Lan­des­re­gie­run­gen: Auf die Fra­ge „Infor­mie­ren die Ver­ant­wort­li­chen in der Poli­tik genug über die Situa­ti­on in Kli­ni­ken und Kran­ken­häu­sern?“ ant­wor­te­ten 65% der befrag­ten Beschwer­de­ma­na­ger mit „Nein“.

Digi­ta­li­sie­rung: Ja, aber …
In nahe­zu zwei Drit­tel der befrag­ten Kran­ken­häu­ser (64 Pro­zent) wur­den im Rah­men der Pan­de­mie neue digi­ta­le Pro­duk­te und/oder Ser­vices ein­ge­führt. Die Mehr­heit der befrag­ten Lob- und Beschwer­de­ma­na­ger (56 Pro­zent) gab aller­dings auch an, dass die­se digi­ta­le Pati­en­ten­kom­mu­ni­ka­ti­on an ihrem Stand­ort (noch) nicht opti­mal funk­tio­niert. Als eine der größ­ten Hür­de (80%) gel­ten man­geln­de Fähig­kei­ten im Umgang mit digi­ta­len Tools auf Pati­en­ten­sei­te. Gleich­zei­tig erwar­tet die Mehr­zahl der Befrag­ten (80%), dass es in die­sem Jahr zu einem wei­te­ren Aus­bau der digi­ta­len Pati­en­ten­kom­mu­ni­ka­ti­on kommt.

Ver­trau­en in die Kran­ken­häu­ser vor Ort
Trotz per­sön­li­cher Ängs­te ist das Ver­trau­en der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten in die eige­ne Kli­nik vor Ort sehr groß. Eine über­wäl­ti­gen­de Mehr­heit (87%) äußert Ver­ständ­nis für die schwie­ri­ge Lage bei­spiel­wei­se bei der Ver­ga­be von Ter­mi­nen. Und drei Vier­tel der Beschwer­de­ma­na­ger gaben an, dass ihre Pati­en­ten Ver­ständ­nis für die teils dras­ti­schen Besuchs­ver­bo­te zeig­ten. Bemer­kens­wert: Trotz aller Schwie­rig­kei­ten scheint die über­wäl­ti­gen­de Mehr­zahl der Pati­en­ten ein­ver­stan­den mit dem Kri­sen­ma­nage­ment „ihrer“ Kli­nik zu sein. Nur 11% der Befrag­ten gaben an, dass es von Sei­ten der Pati­en­ten Unver­ständ­nis ange­sichts des Kri­sen­ma­nage­ments gege­ben habe. Und immer­hin die Hälf­te der befrag­ten Beschwer­de­ma­na­ge­rin­nen und Beschwer­de­ma­na­ger (52%) sieht den eige­nen Kli­nik-Stand­ort durch die Coro­na-Pan­de­mie gestärkt: durch eine höhe­re Wert­schät­zung in der Bevöl­ke­rung und (loka­len) Poli­tik.

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