Zwölf Jah­re Pati­en­ten­rück­mel­dun­gen im Sys­tem­ver­gleich

BBfG-Benchmark dokumentiert fundamentalen Wandel im gesundheitlichen Beschwerdemanagement

Der Bun­des­ver­band Beschwer­de­ma­nage­ment für Gesund­heits­ein­rich­tun­gen (BBfG) ver­öf­fent­licht sei­ne Lang­zeit­ana­ly­se “Best of 12 Jah­re Bench­mark Beschwer­de­ma­nage­ment”. Die in Koope­ra­ti­on mit dem Deut­schen Kran­ken­haus­in­sti­tut (DKI) und dem Soft­ware­an­bie­ter Inworks erar­bei­te­te Aus­wer­tung basiert auf der seit 2012 jähr­lich durch­ge­führ­ten Bench­mark-Erhe­bung, die sys­te­ma­tisch Kenn­zah­len, Pro­zess­qua­li­tät und Wirk­sam­keit des kli­ni­schen Lob- und Beschwer­de­ma­nage­ments erfasst.

Der Bench­mark-Report 2024, der Daten aus dem Bezugs­zeit­raum 2023 ana­ly­siert, ver­zeich­net eine Betei­li­gungs­quo­te von 288 teil­neh­men­den Ein­rich­tun­gen — ein Beleg für die her­aus­ra­gen­de Repu­ta­ti­on und wach­sen­de Rele­vanz des Bench­mark. Die Teil­neh­mer­zah­len haben sich seit Beginn der Erhe­bung 2012 (172 Ein­rich­tun­gen) damit um mehr als 60 Pro­zent gestei­gert — ein deut­li­cher Indi­ka­tor für die erfolg­rei­che Eta­blie­rung des Bench­marks als zen­tra­les Mess­in­stru­ment für Pati­en­ten­ori­en­tie­rung und Qua­li­täts­ma­nage­ment im Gesund­heits­sek­tor und die zuneh­men­de Pro­fes­sio­na­li­sie­rung des Lob- und Beschwer­de­ma­nage­ments in deut­schen Kli­ni­ken.

Von reak­ti­ver Bear­bei­tung zum stra­te­gi­schen Qua­li­täts­trei­ber

Die Zwölf-Jah­res-Ana­ly­se doku­men­tiert einen grund­le­gen­den Wan­del: Was vor zwölf Jah­ren nur sel­ten stra­te­gisch genutzt wur­de, hat sich zum wir­kungs­vol­len Steue­rungs­in­stru­ment ent­wi­ckelt. Wur­den 2012 aus 100 Pati­en­ten­be­schwer­den durch­schnitt­lich nur 18 kon­kre­te Ver­bes­se­rungs­maß­nah­men abge­lei­tet, sind es 2023 bereits 41 – eine Stei­ge­rung um 128 Pro­zent. Die­se Ent­wick­lung zeigt, dass Beschwer­den heu­te nicht nur bear­bei­tet, son­dern gezielt für die Qua­li­täts­ent­wick­lung genutzt wer­den. Die orga­ni­sa­to­ri­sche Ver­an­ke­rung des Lob- und Beschwer­de­ma­nage­ments hat sich par­al­lel pro­fes­sio­na­li­siert. Stand 2012 das Beschwer­de­ma­nage­ment oft noch iso­liert am Ran­de der Kli­nik­pro­zes­se, ist es heu­te in 83,7 Pro­zent der befrag­ten Ein­rich­tun­gen zen­tral orga­ni­siert. Bei 74,2 Pro­zent erfolgt mitt­ler­wei­le eine sys­te­ma­ti­sche Abstim­mung mit dem Risi­ko­ma­nage­ment – 2012 war das nur in etwa jedem drit­ten Kran­ken­haus der Fall.

Stan­dards mit Wir­kung: BBfG als Qua­li­täts­trei­ber

In die­sem Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess nimmt der 2015 gegrün­de­te BBfG eine Schlüs­sel­rol­le ein. Die vom Ver­band ent­wi­ckel­ten Qua­li­täts­stan­dards haben seit ihrer Ein­füh­rung zuneh­mend an Bedeu­tung gewon­nen. Kann­ten 2018 erst etwa 40 Pro­zent der Befrag­ten die­se Stan­dards, sind es 2023 bereits 57,9 Pro­zent. Der Anteil der Ein­rich­tun­gen, die voll­stän­dig nach die­sen Stan­dards arbei­ten, hat sich im glei­chen Zeit­raum von unter 20 Pro­zent auf 28,9 Pro­zent erhöht.

Die­se Stan­dards haben das Beschwer­de­ma­nage­ment in deut­schen Kli­ni­ken nach­hal­tig trans­for­miert. Sie haben gezielt die sys­te­ma­ti­sche Aus­wer­tung, die bereichs­über­grei­fen­de Ver­net­zung und die Ergeb­nis­ori­en­tie­rung geför­dert. Die Erfas­sungs­zy­klen vom ers­ten Pati­en­ten­kon­takt bis zur Wirk­sam­keits­prü­fung ein­ge­lei­te­ter Maß­nah­men haben sich dadurch deut­lich ver­kürzt und pro­fes­sio­na­li­siert.

Vom Rand­the­ma zum Kern­pro­zess

Als das Netz­werk Beschwer­de­ma­nage­ment, aus dem der BBfG her­vor­ging, 2012 den ers­ten Bench­mark initi­ier­te, wur­de Beschwer­de­ma­nage­ment meist noch als Neben­pro­zess ver­stan­den. Die aktu­el­le Erhe­bung belegt einen tief­grei­fen­den Kul­tur­wan­del: Mitt­ler­wei­le berich­ten 88,9 Pro­zent der befrag­ten Ein­rich­tun­gen, dass sie kon­kre­te Ver­bes­se­rungs­maß­nah­men aus Beschwer­den ablei­ten – ein his­to­ri­scher Höchst­stand und ein Anstieg um mehr als 30 Pro­zent­punk­te seit Beginn der Erhe­bung. Auch in neu­en The­men­be­rei­chen zeigt sich die Pro­fes­sio­na­li­sie­rung: Die sys­te­ma­ti­sche Doku­men­ta­ti­on von Dis­kri­mi­nie­rungs­be­schwer­den war 2012 prak­tisch nicht exis­tent, 2023 erfas­sen bereits 51,1 Pro­zent der befrag­ten Ein­rich­tun­gen sol­che Vor­fäl­le sys­te­ma­tisch. Die Bear­bei­tungs­zei­ten haben sich im Zwölf-Jah­res-Zeit­raum von durch­schnitt­lich über zwei Wochen auf 8,2 Tage mehr als hal­biert – ein Effi­zi­enz­ge­winn, der direkt den Pati­en­ten zugu­te­kommt.

Aus­blick: Bench­mark 2025 – Ihre Teil­nah­me zählt!

Die dies­jäh­ri­ge BBfG-Bench­mark-Befra­gung ist im Juli gestar­tet – alle Gesund­heits­ein­rich­tun­gen sind ein­ge­la­den, sich zu betei­li­gen und erhal­ten eine anony­mi­sier­te Aus­wer­tung ihrer Kenn­zah­len. Die Teil­nah­me ist kos­ten­frei, auch für Nicht-Mit­glie­der mög­lich, und erfolgt über einen Online-Fra­ge­bo­gen. Die Ein­la­dung mit Zugangs­link wur­de per Mail ver­sen­det. Soll­ten Sie kei­ne Ein­la­dung erhal­ten haben, wen­den Sie sich ger­ne an uns: info@bbfg-ev.de

Hin­weis: BBfG-Mit­glie­dern steht die voll­stän­di­ge Ana­ly­se und 12-Jah­res-Aus­wer­tung im Mit­glie­der­be­reich zur Ver­fü­gung.

 

 

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