Lob- und Beschwerdemanager*innen in Kliniken und Krankenhäusern

Ein pro­fes­sio­nel­les Beschwer­de­ma­nage­ment in Kli­ni­ken und Kran­ken­häu­sern erhöht die Zufrie­den­heit und den Schutz der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten. Zufrie­de­ne Pati­en­ten kom­men wie­der und emp­feh­len wei­ter. Des­halb kommt dem Lob- und Beschwer­de­ma­nage­ment eine zen­tra­le Rol­le in der Kran­ken­haus­or­ga­ni­sa­ti­on und dem Kran­ken­haus­ma­nage­ment zu.

Dies war nicht immer so: Erst mit dem Pati­en­ten­rech­te­ge­setz vom 26. Febru­ar 2013 wur­de das pati­en­ten­ori­en­tier­te Lob- und Beschwer­de­ma­nage­ment ein­ge­führt, das die Rech­te der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten stärkt. Seit­dem gewinnt das Beschwer­de­ma­nage­ment ste­tig an Bedeu­tung.

Als kran­ken­haus­in­ter­ne Abtei­lung gehört das Lob- und Beschwer­de­ma­nage­ment zum Qua­li­täts­ma­nage­ment. Bei­de Funk­ti­ons­be­rei­che wer­den von Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern des Kran­ken­hau­ses ver­tre­ten.

 Zuständigkeiten des Lob- und Beschwerdemanagements

Lob- und Beschwerdemanager*innen neh­men Pati­en­ten­be­schwer­den auf, bear­bei­ten die­se und wer­ten sie aus, um schließ­lich für fest­ge­stell­te Schwach­stel­len Maß­nah­men ein­zu­lei­ten, die zu mehr Pati­en­ten­zu­frie­den­heit füh­ren. Eine wesent­li­che Vor­aus­set­zung für die­se Tätig­keit ist somit auch die sozia­le Kom­pe­tenz. Denn nur so kön­nen Lob- und Beschwerdemanager*innen den Anfor­de­run­gen der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten wie auch denen des Kran­ken­haus­be­trie­bes gerecht wer­den.

Wel­che Qua­li­tät die Pati­en­ten­ver­sor­gung auf­wei­sen soll, wur­de durch das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit (BMG) gesetz­lich fest­ge­legt. Die Kran­ken­häu­ser sind gemäß Pati­en­ten­rech­te­ge­setz dazu ver­pflich­tet, ein Beschwer­de­ma­nage­ment ein­zu­rich­ten, dass sich an den Erwar­tun­gen und Bedürf­nis­sen der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten ori­en­tiert und die Ver­bes­se­rung der Behand­lungs­qua­li­tät anstrebt.

Beschwerdemanager*innen neh­men die Belan­ge der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten auf, bespre­chen mög­li­che Pro­ble­me und ver­mit­teln nach Mög­lich­keit eine Klä­rung und ein­ver­nehm­li­che Lösung.

Das Betä­ti­gungs­feld von Lob- und Beschwerdemanager*innen sehr viel­sei­tig und anspruchs­voll. Zu den Auf­ga­ben bzw. dem Anfor­de­rungs­pro­fil gehört unter ande­rem:

… ein Bewusst­sein und Ver­ständ­nis für eine ver­trau­en­för­dern­de  Beschwer­de­kul­tur bei den allen Mit­ar­bei­ten­den des Kran­ken­hau­ses för­dern.

… stö­rungs­freie, abtei­lungs­über­grei­fen­de Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge ein­zu­rich­ten.

… mit akti­ver Anspra­che aller Bezugs­grup­pen ein pati­en­ten­ori­en­tier­tes, gut funk­tio­nie­ren­des Beschwer­de- und Lob­ma­nage­ment zu begrün­den.

… unter­schied­li­che, funk­tio­nie­ren­de und pati­en­ten­ori­en­tier­te Beschwer­de­ka­nä­le zu ent­wi­ckeln.

… Beschwer­de­fäl­le anzu­neh­men, zu doku­men­tie­ren und aus­zuwer­ten.

… Maß­nah­men zur Behe­bung der Beschwer­den oder zur Besei­ti­gung der Grün­de für die Beschwer­den ein­zu­lei­ten.

… dar­aus Ver­bes­se­rungs­maß­nah­men im Umgang mit Pati­en­ten­an­for­de­run­gen abzu­lei­ten und zu eta­blie­ren.

Ziele des Lob- und Beschwerdemanagements

Ein pro­fes­sio­nel­les Beschwer­de­ma­nage­ment in Gesund­heits­ein­rich­tun­gen beinhal­tet, neben der akti­ven und zeit­na­hen Beschwer­de­be­ar­bei­tung, auch die Aus­wer­tung, das Con­trol­ling, das Report­ing und die Infor­ma­ti­ons­nut­zung bzw. Über­füh­rung in ein Ver­bes­se­rungs­ma­nage­ment. Damit bie­tet es Pati­en­ten, Ange­hö­ri­gen und Besu­chern eine wich­ti­ge Mög­lich­keit, eige­ne Belan­ge mit­zu­tei­len. Hier­durch wird die Pati­en­ten­bin­dung an die Ein­rich­tung geför­dert und Kla­gen oder öffent­lich­keits­wirk­sa­me Aktio­nen kön­nen häufig ver­mie­den wer­den.

Die aus den Rück­mel­dun­gen gewon­ne­nen Infor­ma­tio­nen zei­gen u. a. wich­ti­ge Ver­bes­se­rungs­po­ten­tia­le auf. Sie sind somit ein wich­ti­ges Instru­ment sowohl zur Qua­li­täts­si­che­rung als auch für das Risi­ko- und Ver­bes­se­rungs­ma­nage­ment.

Die anspruchs­vol­le, viel­sei­ti­ge und her­aus­for­dern­de Arbeit von Beschwer­de­ma­na­gern benö­tigt umfas­send qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ten­de, die über ent­spre­chen­de Kom­pe­ten­zen ver­fü­gen müs­sen. Die­se bie­ten die so wich­ti­ge Grund­la­ge, um den viel­fäl­ti­gen Anfor­de­run­gen gerecht wer­den zu kön­nen.

Ausbildung im Lob- und Beschwerdemanagement

Wenn Inter­es­sier­te für die­sen Tätig­keits­be­reich eine Aus­bil­dungs­stel­le such­ten, muss­ten sie lan­ge fest­stel­len, dass es hier­für kei­ne all­ge­mei­ne Aus­bil­dung gibt. Der BBfG hat des­halb Abhil­fe geschaf­fen und bie­tet im Rah­men sei­ner BBfG Aka­de­mie eine mehr­tä­gi­ge, aner­kann­te und umfas­sen­de Basis­qua­li­fi­ka­ti­on an, die alle Facet­ten und Teil­aspek­te die­ser anspruchs­vol­len Tätig­keit umfasst. Ziel ist es, dass die Teilnehmer*innen nach Been­di­gung des Semi­nars in der Lage sind, Beschwer­den zügig und trans­pa­rent zu bear­bei­ten — begin­nend mit der Infor­ma­ti­on der Pati­en­ten zu den Beschwerdemöglichkeiten vor Ort über den zeit­na­hen Ergeb­nis­be­richt bis hin zu den dar­aus resul­tie­ren­den Kon­se­quen­zen. Es wer­den sämt­li­che Grund­la­gen ver­mit­telt, die im her­aus­for­dern­den Berufs­all­tag einer Beschwer­de­ma­na­ge­rin oder eines Beschwer­de­ma­na­gers nötig sind. 

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