Nützt ChatGPT dem Beschwerdemanagement?

News und Bewertungen rund um ChatGPT konnte man in den letzten Wochen und Monaten kaum ausweichen. Vereinfacht gesagt ist ChatGPT ein dialogbasierter Chatbot, der künstliche Intelligenz (KI) nutzt, um die Sprache der Menschen zu verstehen und auf Fragen zu antworten. Wir haben uns eingehender mit dem „großen Sprachmodell“, wie es auch genannt wird, beschäftigt und stellen Ihnen in hier vor, wie Sie ChatGPT im Arbeitsalltag nutzen können.

Was ist ChatGPT?

ChatGPT (kurz für: „Chatbot Generative Pre-trained Transformer“) ist ein Prototyp eines dialogbasierten Chatbots, der künstliche Intelligenz (KI) nutzt, um die Sprache der Menschen zu verstehen und auf diese Sprache zu antworten.

Das Sprachmodell, auf dem ChatGPT basiert, baut auf der sogenannten „Deep-Learning-Technologie“ auf, einer speziellen Methode der Informationsverarbeitung.

Benutzer erteilen dem Chatbot (Text-) Aufgaben oder Anregungen, die das System mit Hilfe seiner Daten prüft und umsetzt. Genauer gesagt, generiert ChatGPT Textpassagen, die während eines Gesprächs mit dem Benutzer dargestellt werden.

Woher nimmt ChatGPT sein Wissen?

ChatGPT bezieht sein Wissen aus einer breiten Palette an Texten, die verwendet wurden, um den Chatbot zu „trainieren“ – Bücher, Websites und andere schriftliche Materialien aus vielen verschiedenen Wissensbereichen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Sprachmodell nicht weiß, welche spezifischen Dokumente in welchem Datensatz enthalten sind. Zudem hat ChatGPT keine „Vorurteile“ gegenüber seinen Quellen. Auch eine zeitliche Begrenzung gibt es: ChatGPT arbeitet nicht aktuell. Sein Wissensstand steckt noch im September 2021 fest. Es kann folglich keine Fragen nach aktuellen Ereignissen beantworten, sofern es nicht in einer speziellen kostenpflichtigen Version mit dem (aktuellen) Internet verknüpft wurde.

Außerdem sind die von ChatGPT erstellten Inhalte nicht immer fehlerfrei. Das Sprachmodell denkt sich bisweilen Fakten aus und erfindet Dinge, die nicht passiert sind – man spricht von „Halluzinationen“. Aus diesem Grund gilt: Alle Texte von ChatGPT müssen durchgeprüft werden, bevor Sie sie annehmen oder weiterverbreiten.

Wem gehört ChatGPT?

ChatGPT wurde von OpenAI, einer US-amerikanischen Firma, entwickelt. Die größten Geldgeber sind u.a. der Unternehmer Elon Musk und Microsoft.

Ist ChatGPT kostenlos?

In der Grundversion „3.5“ ist ChatGPT (noch) gratis. Der beliebte kostenfreie Service kann bisweilen überlastet sein. Die Premium-Version ChatGPT Plus, die 20 Dollar im Monat kostet, bietet einen schnelleren und verlässlichen Zugang zum Chatbot sowie die neue Version „ChatGPT-4“, die mit besseren Analysefähigkeiten ausgestattet ist.

Datenschutz

Ein sehr wichtiges Thema rund um ChatGPT ist der Datenschutz. Vermeiden Sie es unter allen Umständen, persönliche/sensible, gar Krankenhaus-interne Daten an die KI weiterzugeben. So haben unlängst Ingenieure von Samsung streng geheime Daten und interne Meeting-Notizen zur Bearbeitung bei ChatGPT eingegeben und damit unbewusst preisgegeben. Denn die KI speichert Benutzereingaben zur weiteren Selbstschulung. Damit sind diese Geschäftsgeheimnisse von Samsung nun faktisch in den Händen von OpenAI, dem Unternehmen hinter dem KI-Dienst.

Spricht ChatGPT Deutsch?

Ja. Wenn eine Frage auf Deutsch gestellt wird, antwortet der Chatbot auf Deutsch. Falls nicht: Weisen Sie den Chatbot kurz und bündig auf die gewünschte Ausgabesprache hin.

Die Möglichkeiten des Gesprächs sind nahezu unbegrenzt. Die Software erstellt Anleitungen zu beliebigen Themengebieten und gibt nahezu beliebige Informationen aus. So schreibt ChatGPT Texte (um), füllt Wissenslücken, beantwortet Fragen oder kann Sprachübersetzungen durchführen. Zudem verfügt die KI auch über kreative Fähigkeiten, insbesondere im textlichen/redaktionellen Bereich.

Wie verhält es sich mit dem Urheberrecht?

Eine komplizierte Frage, die wir an dieser Stelle nicht abschließend beantworten können. Wenig aufschlussreich sind die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Anbieters Open AI. Diese beantworten die Frage nach der Urheberrechtsfähigkeit KI-generierter Texte ebenso wenig wie die Frage, ob die mit ChatGPT generierten Ergebnisse die Rechte anderer Urheber verletzen können. Das (deutsche) Urheberrechtsgesetz immerhin verneint die Schutzfähigkeit von KI-generierten Inhalten. Nach § 2 Abs. 2 UrhG sind nur „persönliche geistige Schöpfungen“ urheberrechtsfähig; Urheber im Sinne des § 8 UrhG kann daher nur ein Mensch sein.

ChatGPT auf Deutsch testen

Sie möchten ChatGPT ausprobieren? So geht’s:

  1. Öffnen Sie die OpenAI-Internetseite: https://openai.com/
  2. Klicken Sie auf „Sign up“ und geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.
  3. Bestätigen Sie ihre Mailadresse mit Hilfe der Bestätigungsmail.
  4. Geben Sie eine Telefonnummer an, um Ihr Konto zu bestätigen.
  5. Sie erhalten per SMS den Bestätigungscode auf Ihr Handy. Geben Sie diesen auf der Internetseite ein.
  6. Sobald sie eingeloggt sind, können Sie loslegen. Klicken Sie dazu auf das Symbol „New chat“ oben links. Im rechten Bereich des Bildschirms sehen Sie das Textfeld, in das Sie Ihre Frage bzw. Aufgabe eingeben können.

ChatGPT bedienen mit sog. „Prompts“

Sie können ChatGPT einfache und komplizierte Fragen stellen – sehr menschlich verhält sich der Chatbot allerdings hinsichtlich der Tatsache, dass man auf einfache Fragen meist auch nur einfache Antworten erhält. Bedeutet: Je besser und intensiver Sie die KI anweisen, desto besser und detaillierter werden die Antworten sein. Beim Verfassen von Texten oder E-Mails hilft es zum Beispiel, der KI eine klare Anweisung zu geben, in welcher Tonalität der Text geschrieben sein soll.

Beauftragen Sie ChatGPT probehalber, einen Text von 200 Wörtern Länge zur Bedeutung von Händehygiene im Krankenhaus zu schreiben. Das Ergebnis wird voraussichtlich recht sachlich ausfallen. Ergänzen Sie Ihr Briefing deshalb durch den Hinweis: „Verfasse diesen Text im Ton eines Intensivmediziners, der täglich mit dem Problem mangelnder Händehygiene konfrontiert ist.“ Sie werden erstaunt sein, wie groß der Unterschied ist. Erstaunliche Ergebnisse erzielt man auch durch Eingaben wie „Schreibe diesen Text im Stil von Angela Merkel / Barrack Obama / Donald Trump … etc.“

Solche Briefings fallen unter den Oberbegriff „Prompt“. Ein Prompt ist eine Eingabeaufforderung für möglichst treffende Antworten. Einen universell einsetzbaren, sehr wirkungsvollen Prompt stellen wir Ihnen nachfolgend vor. Mit diesem können Sie eine Vielzahl von treffenden Antworten für nahezu jede individuelle Frage erstellen.

Der Prompt lautet:

Du, ChatGPT, wirst mein Prompt Engineer sein. Dein Ziel ist es, mich dabei zu unterstützen, die bestmögliche Eingabeaufforderung für meine Ziele und Erfordernisse zu erstellen. Sobald diese Eingabeaufforderung fertig ist, wird sie von dir, ChatGPT, genutzt werden.

Erstelle die Eingabeaufforderung nach diesem Prozess: Als Erstes fragst du mich, worum es in der Eingabeaufforderung gehen soll. Ich werde dir antworten. Durch weitere Fragen und Antworten werden wir die Eingabeaufforderung weiter verbessern. Das bedeutet, dass du gemäß meiner Antwort zwei Abschnitte generierst:

  1. Eine überarbeitete Eingabeaufforderung. Stelle deine umgeschriebene, präzise formulierte Eingabeaufforderung bereit. Sie soll für dich, ChatGPT, leicht verständlich sein.
  2. Weitere, vertiefende Fragen. Stelle alle relevanten Fragen, welche zusätzlichen Informationen du von mir benötigst, um die Eingabeaufforderung zu verbessern.

Wir werden diesen Prozess fortsetzen. Ich gebe dir steig ergänzende Informationen auf Basis deiner Fragen. Du aktualisierst die Daten in deiner aktualisierten Eingabeaufforderung, bis ich dir mitteile, dass wir fertig sind.

Nach Eingabe dieses universell nutzbaren Prompts meldet Ihnen ChatGPT, dass es bereit ist und fragt, worum es gehen soll. Sie können starten mit „Thema Händehygiene im Krankenhaus“, „Ein mitfühlendes Schreiben an einen Patienten“ (ohne dessen persönliche Daten …) etc.

Viel Erfolg!

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