Kevser Bilge spricht über ihre Arbeit als Beschwerdemanagerin am Diakonie-Klinikum Stuttgart

Lan­ge War­te­zei­ten, Beschwer­den über das Essen, Miss­ver­ständ­nis­se im Arzt-Pati­en­ten-Dia­log: Häu­fig sind es sol­che Pro­ble­me, die Pati­en­ten oder Ange­hö­ri­ge erst auf die Pal­me und dann zu Kev­ser Bil­ge, Beschwer­de­ma­na­ge­rin am Dia­ko­nie-Kli­ni­kum Stutt­gart brin­gen. Mit Empa­thie und ein­fa­chen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­re­geln ver­sucht sie, die Wogen wie­der zu glät­ten – oft mit Erfolg.

Bei Beschwer­den von Pati­en­ten oder Ange­hö­ri­gen geht es häu­fig um admi­nis­tra­ti­ve sowie orga­ni­sa­to­ri­sche Pro­ble­me. Eine ein­heit­li­che Stra­te­gie, wie sie damit umgeht, habe Kev­ser Bil­ge nicht. „Hier sind indi­vi­du­el­le Her­an­ge­hens­wei­sen gefragt“, sagt sie und stellt immer wie­der fest: „Wenn man gut kom­mu­ni­ziert, empa­thisch ist und Mensch­lich­keit zeigt, dann sind die Anlie­gen meis­tens rela­tiv schnell zu klä­ren.“

Erste Anlaufstelle für Patienten

Die Beschwer­de­ma­na­ge­rin ist ers­te Anlauf­stel­le für Pati­en­ten, Ange­hö­ri­ge, Besu­cher und ande­re Gesprächs­part­ner, die mit Anre­gun­gen, Lob und Kri­tik zu ihr kom­men. Ob per­sön­lich, tele­fo­nisch, oder per E‑Mail zum Bei­spiel über die haus­ei­ge­ne Home­page im Bereich „Lob und Tadel“: Kev­ser Bil­ge bear­bei­tet jede Anfra­ge per­sön­lich. Wird ein Pati­ent noch sta­tio­när behan­delt und hat eine Beschwer­de, sucht die jun­ge, enga­gier­te Frau das direk­te Gespräch am Kran­ken­bett. Bei schrift­li­chen Anfra­gen for­dert sie Stel­lung­nah­men des betrof­fe­nen Kli­nik­per­so­nals an, spricht mit den ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen, gibt Rück­mel­dung und ver­sucht alle Beschwer­den zufrie­den­stel­lend zu klä­ren.

Unter­stützt wer­den Beschwer­de­ma­na­ger aus Kli­ni­ken in ganz Deutsch­land vom Bun­des­ver­band Beschwer­de­ma­nage­ment in Kran­ken­häu­sern e. V. (BBfG). Der gemein­nüt­zi­ge Ver­ein orga­ni­siert Schu­lun­gen und Tref­fen, för­dert den Aus­tausch von Beschwer­de­ma­na­gern unter­ein­an­der, sorgt mit einem jähr­li­chen Bench­mark für Trans­pa­renz im Umgang mit Kri­tik und legt Leit­li­ni­en für die Bear­bei­tung von Beschwer­den fest.

Beschwerden sinnvoll nutzen

Kev­ser Bil­ge hat­te den Dreh schnell raus. Als Assis­ten­tin der Geschäfts­füh­rung wur­de sie nach ihrer Aus­bil­dung Ende 2016 über­nom­men und lang­sam an das The­ma des Beschwer­de­ma­nage­ments her­an­ge­führt. Das Gespür für Situa­tio­nen und Men­schen hat­te sie von Anfang an im Blut. Seit cir­ca einem Jahr arbei­tet sie schwer­punkt­mä­ßig in die­sem Bereich.

Die Stutt­gar­te­rin sieht vor allem die posi­ti­ven Aspek­te in Beschwer­den. Sie soll­ten dazu genutzt wer­den, mög­li­che Schwach­stel­len der Kli­nik zu iden­ti­fi­zie­ren und die Qua­li­tät ste­tig zu ver­bes­sern. So ist es auch ihr per­sön­li­ches Ziel, mit ehr­li­chen Gesprä­chen sowie einer offe­nen und kon­struk­ti­ven Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Feh­ler­kul­tur den Kli­nik­auf­ent­halt jedes Pati­en­ten zu opti­mie­ren. „Ich hof­fe, dass wir unse­re Abläu­fe und den Kli­nik­auf­ent­halt für jeden Pati­en­ten so gestal­ten und ver­bes­sern kön­nen, dass Beschwer­den die Aus­nah­me blei­ben.“

 

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