Weiterbildung: erste umfassende Basisqualifikation für Beschwerdemanager*innen in Gesundheitseinrichtungen
Corona-Pandemie, verschärfte Besuchsregelungen, verschobene Operationen: die zurückliegenden zwei Jahre zählen zu den schwierigsten für Kliniken, Krankenhäuser und Patienten. Dass auch die Beschäftigten in den Häusern sich zunehmend Drohungen, Angriffen und Aggressivität ausgesetzt sehen, zählt zu den traurigen Begleiterscheinungen dieser Entwicklung. Neben dem ärztlichen und pflegerischen Personal sind auch jene Menschen betroffen, die im Kontakt mit Patientinnen und Patienten für Lob und Beschwerden zuständig sind: Um mehr als 40% stiegen im vergangenen Jahr die psychischen Belastungen bei Beschwerdemanager*innen aufgrund der Pandemiesituation. Das geht aus dem jährlichen Benchmark des Bundesverbandes Beschwerdemanagement für Gesundheitseinrichtungen e.V. (BBfG) hervor.
„Die psychischen Auswirkungen auf die Kolleginnen und Kollegen haben sich während der Pandemiesituation erheblich verstärkt“, so Oliver Gondolatsch, 1. Vorsitzender des BBfG. Das ist umso tragischer, als ein gutes, funktionierendes Beschwerdemanagement ein wichtiger Bestandteil zur Gestaltung der Patientenbeziehungen ist. „Werden Beschwerdemanager*innen gut ins Management eingebunden und optimal unterstützt, sorgen sie für Patientenbindung, positive Empfehlungen und entlasten letztlich die gesamte Organisation.“
Wie also umgehen mit den Belastungen? „Wir können die Entwicklung nicht zurückdrehen“, so Gondolatsch, „aber wir können als Berufs- und Interessenverband unseren Teil dazu beitragen, dass Beschwerdemanager*innen mit den steigenden Anforderungen professionell umgehen.“ Als einen wesentlichen Teil der Lösung sieht der BBfG deshalb die Aus- und Weiterbildung.
Seit 2015 ist der BBfG die Interessenvertretung der in Gesundheitseinrichtungen beschäftigten Beschwerdemanager*innen und verfolgt Ziel, das Beschwerdemanagement weiter zu professionalisieren. Entsprechend groß sind Wissen und Praxiserfahrungen seiner Mitglieder. Diese geballte Kompetenz steht in Form unterschiedlichster Fort- und Weiterbildungen zur Verfügung. „Auch nicht-Mitglieder können von diesem Wissen profitieren“, betont Gondolatsch. Angesprochen sind Personen, die im Beschwerdemanagement von Gesundheitseinrichtungen tätig sind oder dort tätig werden möchten und die daran interessiert sind, die dafür erforderlichen Kompetenzen zu erwerben oder weiter auszubauen.
Einwöchige Weiterbildung „Basisqualifikation Beschwerdemanagement“
Erstmals im April (04. bis 09.04.2022) findet die Weiterbildung „Basisqualifikation Beschwerdemanagement in Gesundheitseinrichtungen“ statt. Das mehrtägige Seminar behandelt Themen und Inhalte des Beschwerdemanagements in einer Form und Tiefe, wie es sie bislang vermutlich noch nicht gab. Von Montag bis Samstag, jeweils 9 bis 16 Uhr, erfahren die Teilnehmer*innen, wie sie Beschwerden zügig und transparent bearbeiten – beginnend mit der Information der Patient*innen zu den Beschwerdemöglichkeiten vor Ort über den zeitnahen Ergebnisbericht bis hin zu den daraus resultierenden Konsequenzen. Es werden alle Grundlagen vermittelt, die im herausfordernden, anspruchsvollen und vielseitigen Berufsalltag einer Beschwerdemanagerin oder eines Beschwerdemanagers nötig sind. „Wir sind sehr stolz, dass wir dieses wichtige Grundlagenseminar erstmals anbieten und durchführen können“, so Oliver Gondolatsch. „Es ist die erste umfassende und grundlegende Ausbildung im Beschwerdemanagement, die alle Teilaspekte und Facetten für einen professionelles Umgang mit Beschwerden in Gesundheitseinrichtungen aufgreift.“
Tagesseminar „Mediation“
Ein bewährtes Verfahren zur konstruktiven Beilegung von Konflikten ist die Mediation. Im Tagesseminar „Wie funktioniert Mediation im Gesundheitskontext“ (27. April 2022) geben vom BBfG ausgewählte Trainer und Referent*innen einen komprimierten Einblick in geeignete mediative Techniken für Beschwerdemanager*innen. Die Teilnehmer*innen erlernen Kommunikationstechniken vor dem Hintergrund der besonderen Herausforderungen in Kliniken und Krankenhäusern. Dazu zählt etwa der Bereich Dokumentation, aber auch die Grenzen der Mediation, beispielsweise bei psychischen Erkrankungen.
Daten im Überblick:
Weiterbildung „Basisqualifikation Beschwerdemanagement“
- bis 9. April 2022 (Montag bis Samstag, jeweils 9 bis 16 Uhr)
- Anmeldeschluss: 7. März 2022
- Kosten: 1995,- Euro inklusive MwSt.
- Lehrgangsort: 45257 Essen
- Anmeldung und Kontakt:
Deutsche Gesellschaft für Gesundheits- und Pflegewissenschaft mbH
Grabenstr. 86–88
47546 Kalkar/Niederrhein
Telefon: 02824/93 99 501
Mail: info@dggp-online.de
www.dggp-online.de
Tagesseminar „Wie funktioniert Mediation im Gesundheitskontext“
- Mittwoch, 27. April 2022, 9 bis 16 Uhr
- Anmeldeschluss: 15. April 2022
- Lehrgangsort: An d. Schanz 14, 50735 Köln, Konferenzraum Liverpool. https://www.jugendherberge.de/jugendherbergen/koeln-riehl-451/portraet/
- Kosten: für Unternehmensmitglieder und Fördermitglieder des BBfG kostenfrei; für Personenmitglieder und Ehrenmitglieder des BBfG 150,- Euro; für Nichtmitglieder 300,- Euro
- Anmeldung und Kontakt:
BBfG e. V.
Tel.: (0221) 20 10 136
info@bbfg-ev.de